Der Pfad des Feuers
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Sieben heilige Siegel...

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Beitrag von J.Pique Di Okt 03, 2017 5:48 pm

Jonathan Pique saß auf einem Plateau aus Stein, die Augen in tiefer Meditation geschlossen. Es war Winter und es schneite, die Flocken ließen sich auf den Schultern des Verlassenen nieder. Die klirrende Kälte nahm der Verlassene nicht wahr. Nicht den Schnee, nicht den sanften Wind, der aus der Hochebene von Kun'Lai durch die Berge fuhr. Nicht einmal den Boden, auf dem er saß. Uralt, aus einer Zeit vor seinem Leben, ganz zu schweigen seinem jetzigen Dasein. All diese Eindrücke flossen durch den Geist des Verlassenen, ohne hängen zu bleiben. Denn er war an einem anderen Ort, jenseits von Azeroth, weit von Land und Meer...Jenseits den Ebenen der bekannten Realität, der smaragdgrünen Traumwelt und der finsteren Ebene der Schatten. Jenseits, und doch so nahe. In den tiefsten Windungen seines Hirns rührte sich etwas.

Feuer. Asche flog durch die Luft, sanft auf einer Briese. Die Sonne des Nachmittags stieß ihre Strahlen durch die Wolken, die durch die goldenen Bäume dieses fremden Landes geisterten. Pique sah der aufsteigenden Asche nach, doch nahm sie gar nicht wahrlich wahr. Seine Hände arbeiteten von selbst, griffen nach den Hebeln des Wagens, auf dem er saß. Die Mechanik des Ungetüms brummte und schmatze, als ein weiteres Opfer des unheiligen Kreuzzugs zwischen den metallenen Kiefern des Gefährts verschwand. Der Geruch von Eisen mischte sich unter die Asche in der Luft. So viel Blut wurde auf den Wiesen und in den Wäldern des hohen Königreichs vergossen, dass die Fauna es nicht mehr verarbeiten konnte. Verunreinigtes Wasser und die allgegenwärtige Anwesenheit von untoten Infektionsträgern töteten den Wald schneller, als es Pique lieb war. Er wollte den Prozess beobachten. Wenn der hohe Meister seinen Zug in den Norden vollendet hatte, wollte Pique zurückkehren und sehen, wie lange sich die Pflanzenwelt dem Schicksal ihrer elfischen Wohltäter entziehen konnte. Er beobachtete von seinem Wagen viel, doch verstand er wenig. Manchmal ergab es sich, dass ein Opfer überlebte und er es aus den Eingeweiden des Fleischwagens puhlen durfte. Es half ihm, zu verstehen.
Doch heute hatte er kein Glück. Seine Gebräue mussten warten. Seine Spielzeuge mussten warten. Er hasste es, zu warten. Er rollte weiter, immer der Spur der Verwüstung hinterher...von Leiche zu Leiche.

Die Bilder zogen an Jonathans innerem Auge vorbei, doch konnte er sich nicht an sie erinnern. Er fühlte die Hebel in seinen Händen, doch wusste er nicht, ob er sie je gezogen hatte. Doch sah er sich selbst dabei zu, es zu tun. Andere Eindrücke zogen an ihm vorbei, von Grausamkeiten die er im Namen der Geißel begangen hatte. Sie umwirbelten ihn, doch berührten sie ihn nicht. Es war nicht er, der all dies getan hatte. Er hatte genommen, was er für nützlich erachtete und den Rest fortgestoßen.

Es ist nur eine Frage der Zeit, Jonathan. Du kannst nicht für immer die Kontrolle behalten. Nicht, nachdem du meine Geschenke annahmst.
Ich bin der Meister. Ich nehme, was ich benötige. Und du wirst es aushalten, denn das ist alles...was dir übrig bleibt.
Ich gab dir die Finger, zu bauen, zu brauen. Und du nutzt es, um zu helfen. Einen Unterschied zu machen? Das ist es, was du dir sagst, nicht wahr?

Nach alledem, was du mit mir getan hast, mit meinen Brüdern und Schwestern...es ist das Mindeste, was ich tun kann.
Wir haben großes erreicht, Jonathan. Wir haben eine Nation in die Knie gebracht. Wir haben Leben erschaffen! Leben genommen.

Du hast die Balance unserer Welt genug auseinander geworfen.
Und doch bin ich noch hier. Warum? Wieviele Siegel waren es noch gleich, die du brauchtest?
Sieben Siegel, dich für immer hierher zu bannen.
Du hättest mich vernichten können. Warum nicht?
...
Ich verkörpere, was dich krank macht, Mönch! Ich bin deine dreckige Vergangenheit! Wie kannst du dich Meister nennen, wenn du mich bei dir behältst?!
Wie nennen sie mich? SHA?

Du vervollständigst mich.
Was..?
Ich kann nicht sein, ohne meine Fehler. Meine Missetaten. Doch kann ich von dir lernen. Aus dir lernen. Deshalb bist du hier.
Und du denkst, ich lasse mich darauf ein? Nach allem, was passiert ist?
Du hast genug Zeit, es dir zu überlegen.
J.Pique
J.Pique

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