Der Pfad des Feuers
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Kapitel 5: Das Ritual

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Beitrag von Arashi Eispfote Sa Okt 07, 2017 4:33 pm

Kapitel 5: "Das Ritual"

von Arashi Eispfote

Rituale waren so eine Sache… ich habe sie immer als Prüfungen empfunden und mich ihnen am liebsten selbst gestellt… Dieses Ritual hingegen war wohl für mich die größte Prüfung überhaupt.

Denn ich war zum Nichtstun verdammt.

Doch ich greife zu weit vor. Ich sollte zunächst einmal von dem Ort berichten,an dem wir uns befanden. Es war dieselbe Stätte die wir einige Tage zuvor besucht hatten, die in der Thuan beinahe seinen Verstand eingebüßt hatte…

Wir mussten wieder hinein um an das alte Relikt, einen antiken Speer, zu gelangen… und für dieses Ritual waren sechs Personen erforderlich. Und keine davon durfte ich sein. Ich konnte von Glück reden, dass ich meine Selbstbeherrschung inzwischen schon fast zur Gänze wieder erlangt hatte, denn es brodelt bereits wieder in mir vor Wut über meine Lage.

Ich führte also die Gruppe hinein in diesen uralten Tempel vorbei an einer Vorkammer, die einen Brunnen speiste, durch einen Gang in die Hauptkammer.

Die zwei Mogustatuen standen einander immer noch gegenüber, doch dieses Mal lag noch etwas anderes in der Luft. Ich schüttelte den Kopf um mich wieder darauf zu besinnen, warum wir hier waren.das Ritual. Der Speer.

Unsere freiwilligen platzierten sich vor den Statuen, nebeneinander standen sie dort und ich konnte die Nervosität, die in der Luft lag, förmlich greifen. Ich atmete tief ein und aus und mein Blick richtete sich entschlossen nach vorn. Genug des Geredes. Zeit zu handeln.

Ich kniete mich in die Mitte des Raumes und griff nach dem Relikt. Ich achtete darauf nicht direkt damit in Berührung zu geraten und platzierte es auf einer Kuhle im Boden. Ein letzter Blick zu den 6 Freiwilligen.

Fey, eine wunderschöne elegante Draenei, deren Mut bewundernswert war. Die beiden Menschen, die mit einer Entschlossenheit neben der Draenei standen und sich nicht beirren ließen. Mein Blick wanderte nach rechts. Thuan, der beim letzten Mal, als wir hier waren, so viele Schwierigkeiten hatte und sich nun seinen Ängsten stellte. Ferodar der wie immer alles mit einer Gelassenheit akzeptierte, die ich entweder als Ignoranz oder Desinteresse deuten konnte. Und dann war da noch Tsuneyasu… Er begleitete uns schon so lange… ich betete zu Huo, dass ihm nichts widerfahren würde… Keinem meiner Mitreisenden.

Ich ließ das Relikt einrasten und dann geschah es.

Steine rieselten von den Statuen herunter, knirschen aufeinander reibenden Gesteins war zu hören uns ein Blick nach oben zeigte was passiert war. Die Mogu hatten sich bewegt. Ihre Arme waren nun über ihren Köpfen, die Waffen erhoben standen sie da und das Dröhnen ihrer Stimmen hallte in dem alten Gemäuer.

“Reisende, seid ihr gewillt euch den drei Prüfungen zu stellen? Bedenkt, dass es kein Zurück gibt, bewegt ihr euch auch nur einen Meter von eurem Platz ist eure Chance verwirkt… ”,während er spricht bröckeln immer wieder kleine Brocken des Gesteins aus seinen Gesichtszügen.

Ich blickte zu meinen Gefährten und nickte ihnen zu. Sie willigten einer nach dem anderen ein und ich seufzte leise. Dann sollte es wohl beginnen. Als das Ritual begann formierten sich die Geister um uns herum, sie zischten die Außenstehenden an und ich hoffte inständig, dass keiner meiner Begleiter auf die Idee kam, sich einzumischen.

Mit einem Mal leuchtete ein Licht über der Draenei und Tsuneyasu auf. Und die dröhnende Stimme erhob sich in unseren Köpfen: “Nun Reisende, was ist es, dass ihr am meisten fürchtet!”, sie antworteten und um Tsuneyasu formten sich aus dem umliegenden Gestein kleine Spinnenwesen, die sich gierig um ihn herum tummelten. Fey hingegen… Nun ich konnte nicht verstehen was sie sagte, aber ich sah eine Vision eines brennenden Landes, eines fernen Landes… Und ich bewunderte beide für für ihre Standhaftigkeit, denn auch wenn man ihren Schmerz klar in ihren Gesichtern erkennen konnte, bewegten sie sich keinen Millimeter vom Fleck.

Die Vision endete, das Licht erlosch und die Statuen ließen simultan die Arme mit den Waffen etwas weiter nach unten sinken und hielten dann inne. Dann leuchteten die Lichter über den beiden Plattenträgern auf. Die Frage die nun folgte war mehr als nur philosophisch angehaucht.
“Ihr habt die erste Probe bestanden! Nun folgt die zweite. Sagt mir Reisende, was gibt euch das Gefühl zu leben und was würdet ihr tun, wenn es nicht mehr da wäre.”, ich schaute zu Ferodar und gerade als er zu sprechen ansetzte, durchzuckte mich ein unbeschreiblicher Schmerz und ich sah auf einmal selbst Bilder der Angst vor meinem inneren Auge. Ich hörte nur am Rande, wie er von dem Licht spricht, dass es die einzige Sache wäre, für die es zu kämpfen und zu leben lohne, mehr verstand ich in diesem Augenblick nicht, denn ich versuchte angestrengt mich nicht vom Schmerz übermannen zu lassen...

Aber scheinbar hatten beide Parteien die Fragen ehrlich und in voller Ausführung beantwortet und ich seufzte erleichtert auf. Sofort endete der Schmerz und ich entspannte mich wieder etwas. Erneut ließen die Statuen die Waffen ein Stück sinken.

“Ihr habt weise gewählt. Nun allerdings folgt die dritte Prüfung. Wenn ihr diese erfolgreich bewältigt, so steht euch der Zutritt zur Kammer der Donnerrufers frei, wenn nicht… “, die Antwort ließen die Statuen offen. Das Licht leuchtete über Thuan und einem menschlichen Krieger auf…

“Zwei unter uns werden euch heute verlassen. - Entscheidet euch. ”

Die Stille die nun herrschte konnte man schon fast mit der Pfote greifen. Dann brach ein Chaos aus. Unterschiedliche Stimmen erhoben sich, wildes Gemurmel, teils empört, teils verzweifelt. Aus dem Augenwinkel sah ich den Grund dafür. Der Krieger wollte scheinbar sich selbst opfern… Ich schüttelte den Kopf. Das konnte doch nicht sein! Ich zuckte erneut zusammen und betete innerlich dass sie schnell auf die Lösung kamen.

Dann erhob Thuan vorsichtig seine Stimme. Er sagte langsam, dass er, wenn zwei unter uns allen sich opfern müssten, dass dann jedes Wesen mit einbezogen werden kann… Er wählte die beiden Mogustatuen.

Ich atmete hörbar auf. Nun galt es nur noch den Gegenpart von dieser Lösung in Kenntnis zu setzen. Ich sprach zwar mittlerweile einige Brocken der Allgemeinsprache aber nicht genug um mich so verständlich zu machen. Ich gestikulierte wild herum und redete in pandarisch auf Haofang ein und dieser wiederum auf die anderen.

Ich war angespannt. Und als dann plötzlich Stille einkehrte und der Krieger nickte, senkten sich die beiden Arme der Statuen ein letztes Mal und zeigten nun aufeinander. Plötzlich begann auch noch der Boden zu beben und eine Art Altar erhob sich aus dem eben diesem. Ich sprang erschrocken zurück und ließ das Artefaktrelikt los.

Das Artefaktrelikt welches noch in der Mitte des Raumes lag, liegt nun auf dem Altar und begann zu glühen.Der Altar öffnete sich, spaltete das Relikt in zwei Hälften und offenbarte einen Speer, welcher mit allerlei pandarischer Symbole geschmückt und verziert war. Vorsichtig umrundete ich den Altar und betrachtete die Waffe, nahm sie vorsichtig zwischen die Pfoten und das Glühen erlosch.

Kaum dass sich die Situation beruhigte und Erleichterung sich breit machte, begannen die Wände der unterirdischen Anlage und der Eingang wurde verschüttet… Uns blieb nichts anderes übrig, als dem Gang weiter zu gehen und landeten schließlich überraschenderweise an einem Ballonlandeplatz mit einer kleinen Taverne und ich entdeckte zu meiner Verwunderung noch ein bekanntes Gesicht. Meine alte Freundin, Jynshri…

Erschöpfung und schier bodenlose Müdigkeit breitete sich in mir aus und ich zog mich schon bald wieder zurück, um Ruhe zu finden. Noch war diese Reise nicht abgeschlossen und eine letzte Etappe stand uns noch bevor…
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