Der Pfad des Feuers
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Kapitel 6: Das Finale, Teil I

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Beitrag von Arashi Eispfote Sa Okt 07, 2017 4:40 pm

Das Finale - Teil 1

Ich schreckte auf und sah mich verwirrt um… Wo war ich? Doch dann schossen mir die Bilder der vergangenen Tage wieder in den Sinn und ich schaute hinter mich. Dort lag er… Mit einem Mal überfiel mich schier endlose Kraftlosigkeit. Ich konnte nur mit Mühe die Tränen aufhalten, die sich in mir aufstauten. Ich schluckte schwer und schüttelte energisch den Kopf. Dafür war keine Zeit!

Nun… Den Speer hatten wir, allerdings… Ich drehte und wendete ihn hin und her ehe ich ihn seufzend aufnahm, selbst aufstand und auf meinem Rücken befestigte. Schwert und Stab folgten der Prozedur. Ich musste wirklich ein seltsames Bild abgeben… so schwer bewaffnet.

Eine letzte Prüfung stand uns nun bevor. Eine finale Aufgabe. Ich blickte auf das Pergament welches zwischen meinen Sachen lag. Die Anweisungen des Ordens waren zwar wieder einmal bemerkenswert unhilfreich, aber wer war ich schon, dass ich sie in Frage stellen könnte. Ich schnappte mir meine Sachen und ging aus dem Anwesen hinaus. Ich schaute mich um und begab mich auf eine kleine Anhöhe, setzte mich dorthin und las den Brief noch einmal genau durch.

“Die Erhabenen mit Euch, Meister Windpfote, Meisterin Eispfote.

Ein Ballon wird eure Gruppe in den nächsten Tagen zu eurem nächsten Bestimmungsort bringen. Haltet die Augen offen.

Mögen die Winde euch leiten.

Der Orden des Windes.”

Ich schüttelte entnervt den Kopf. Das konnte ich den anderen doch nicht zeigen. Da würden sie sich doch an den Kopf fassen.

Sie hätten uns genauso gut ein leeres Blatt Papier mit einem Kreuz darauf schicken können. Erneut schüttel ich meinen Kopf, einige Strähnen lösen sich aus meinem Zopf. Ich falte den Brief zusammen und steckte ihn in meine Tasche. Beiläufig öffne ich das Band, welches meine Haare immer zusammenhielt und binde es nachdenklich wieder ordentlich zusammen. Wie üblich zog ich mit meinen Stäbchen zwei Strähnen vorsichtig heraus und steckte anschließend dann die Hilfsmittel wieder zwischen mein Band, sodass sie dort an ihrem gewohnten Platz waren.

Das konnte ja noch heiter werden…

Einige Tage später war es dann soweit. Der Ballon landete und wir stiegen ein. Ein wirklich gigantisches Exemplar welches Platz genug für alle Mitreisenden bot. Als wir alle darin waren hob der Ballon auch schon ab und glitt sanft in den Himmel hinauf.

Auch wenn die Fahrt alles andere als turbulent war, klammerte ich mich an eines der Taue und hielt mich so fest wie ich nur konnte. Nach einer Weile konnte ich mir ein Augenrollen nicht verkneifen. Dicke Wolken ballen sich über uns zusammen und es wurde plötzlich wesentlich dunkler. Wind kam auf und ehe wir es uns versahen waren wir in einem Sturm gefangen, der unseren Ballon wie ein Windspiel hin und her treiben ließ.

Ich schickte ein leises Stoßgebet in meiner Heimatsprache in den Himmel hinauf und hoffte inständig dass die Elemente uns beistehen würden. Noch während ich das dachte, schoss ein Bild von einem flammenden Kranich durch meine Gedanken. Haofang durchbrach dieses Bild. Er fragte mich, ob ich wüsste was das für eine Stimme war.

Stimme? Ich schaute ihn zunächst fragend an, doch dann begriff ich was er meinte.

Da war tatsächlich eine Stimme, ich lauschte gegen den Sturm der um uns tobte. Zwischen den Blitzen und dem dröhnenden Donner, ertönte eine weibliche Stimme, die etwas verzerrt klang, aber sie war da. Eine Stimme die wie mehrere und eine zugleich erklang: „Wir bringen euch hier heraus, lasst euch von uns leiten...“

Ich schaute Haofang kopfschüttelnd an, ich hatte selbst keine Ahnung, was das für eine Stimme war, ein erneuter Windstoß schaukelte den Ballon hin und her und ich klammerte mich noch fester. Ein Blick über die Schulter zeigte, dass es meinen Begleitern auch nicht viel besser erging.

Die Stimme ertönte erneut: „Gebt nicht auf! Wir werden euch helfen…“, ein merkwürdiger grüner Nebel begann mit einem Mal den Ballon zu umhüllen … Die Umgebung verschwimmt vor meinen Augen und plötzlich ist mir, als würde der Boden unter meinen Füßen wegbrechen. Ich falle. Panisch greife ich mit den Pfoten um mich und versuche irgendwo Halt zu finden, als ich plötzlich recht sanft auf weichem erdigen Boden lande. Verwirrt schaue ich mich um und rappel mich langsam auf.

Erneut ertönt die weibliche Stimme dieses Mal wirkt sie allerdings weit aus näher als zuvor: „Willkommen auf der Zeitlosen Insel, Reisende…!“
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