Der Pfad des Feuers
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Kapitel 21: Zwiespalt

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Beitrag von Arashi Eispfote Sa Okt 07, 2017 2:58 pm

Kapitel 21: „Zwiespalt“

von Zin

"Ey Boss, er lebt!", sind schwach die Worte zu hören. Langsam öffnet der großewachsene Troll die Augen und blickt in zwei grüne Gesichter mit breiten, großen Ohren und einer noch größeren Nase. Der eine hat eine Glatze, dem anderen hängt das Haar wild verstrubbelt ins Gesicht. Grunzend und nach Luft schnappend richtet Zin sich auf, nur um wieder rücklings auf eine weiche Liegefläche zu fallen.

Wo bin ich...?, ist sein erster Gedanke und als hätte er die Frage laut ausgesprochen, antwortet einer der grünen Wichtel: "Ganz ruhig Troll! Erstaunlich dass du so lange bewusstlos warst. Hättest du nicht geatmet dachten wir du wärst tot. Du bist hier im Bilgwasserhafen in Azshara." Zin nickt und holt nach Luft, aber selbst dieses Unterfangen bereitet ihm Schmerzen.

Mühevoll und knurrend den Schmerz ignorierend setzt er sich auf und schaut sich um. Eindeutig ist er in dieser Hafenstadt der Goblins. Das Haus in dem er sich befindet ist klein und eng gebaut. Überall Bilder von schönen Goblindamen, gefälschter Schmuck oder Teile einer Maschine sind zu sehen. Von einem Fenster dringen die Laute des Hafens dröhnend an seine Ohren und der Gestank von Öl in seine Nase.

Der zweite Goblin, der mit den Haaren, kommt mit einem Becher die Treppe hoch und reicht dieses dem Troll. "Hier! Damit du munter wirst. Kaja-Cola hilft gegen alles!", meint der Goblin grinsend, während Zin das Gesöff trinkt. Mühevoll ein Knurren unterdrückend kneift er die Augen zu, aufgrund des Geschmacks. Dafür regen sich langsam seine Sinne und seine Trägheit lässt langsam nach.

"Was is passiert?", fragt er in den Raum, ohne einen der beiden Geldsäcke anzuschauen. Der Glatzkopf meint daraufhin: "Keine Ahnung. Mein Bruder und ich fanden dich am Strand liegend. Die Krabben waren schon interessiert an dir. Gizli hier hat dann Wasser aus deinen Lungen gepresst und Prellungen an dir Festgestellt... Erstaunlich dass die noch nicht geheilt sind."

Zin schnauft, er hat keine große Lust den Goblins von den Loa ihm gegenüber zu erzählen. Stattdessen sinkt er wieder zurück ins Bett, welches ihm zu klein ist. Leise schmerzvoll stöhnend schlägt die Erinnerung was geschehen ist auf ihn ein...

Das Schiff fährt ruhig über dem Meer. Die Sonne lacht von einem leicht bewölkten Himmel und eine sanfte Brise weht den Reisenden über die Haut und durch die Haare. Am Bug des Schiffes steht Arashi, er bei ihr. Sie reden und ihr Gesichtsausdruck zeigt alles andere als Freude. Trauer aber auch Entschlossenheit. Abweisend aber auch dankbar blickt sie ihn an, während er nur mit Mühe ein Knurren unterdrücken kann.

Plötzlich ändert das Bild und schneller als er schauen kann, ziehen schwarze Wolken über ihnen zusammen. Erst ist ein greller Blitz zu sehen, dann der prasselnde Regen zu spüren. Das Meer bäumt sich auf, wütet und schnell wird klar, das Schiff ist das Opfer. Holz ächzt, Wellen schlagen über die Reling und verzweifelt versucht Zin irgendwie den Befehlen des Kapitäns gerecht zu werden.

Das erste was er jedoch sieht, lässt ihn erstarren. Arashi wird von einer Welle erfasst und von Bord gespült. Unvorsichtig wie er gehandelt hat, ist er das nächste Ziel. Kaum über Bord geht alles so schnell. Er verliert das Schiff aus den Augen, Arashi ebenfalls und kämpft gegen den Sog an, der ihn nach unten zieht.

Er weiß nicht wie lange er dagegen angekämpft hat, seine Muskeln fühlen sich schwer an und nach jeder Welle folgt eine Weitere, ohne dem schützenden Land in sicht. Erschöpft wie er ist, gibt er auf. Wofür kämpf'n, wenn alles was ich liebe mir g'nomm' wird. ist sein einziger Gedanke.

Immer wieder wird er unter Wasser gezogen und geschlagen wie er ist merkt er erst den Schmerz, als eine Welle ihn gegen einen Felsen knallen lässt. Er schnappt nach Luft, stattdessen füllt Wasser seine Lungen, während seine Knochen sich gebrochen anfühlen und er schlussendlich in eine kalte Dunkelheit fällt.

... "Hey Troll!", wird Zin aus seinen Gedanken gerissen und verwirrt schaut er sich um, ehe er den Glatzgoblin anschaut. "T'schuldige...", murmelt der Troll. "Was willst du?" "Ich sagte, jetzt wo du gesund bist, kannst du uns ja verlassen. Wir haben nicht den Platz für einen Troll bei uns." Zin knurrt leise. Was kann man von einem Goblin sonst auch anderes erwarten.

Er geht langsam durch den Hafen und schafft es, dass ein Wyfern ihn nach Orgrimmar bringt. Wann war mein letzter Besuch hier? Kurz bevor er Arashi kennen gelernt hat ungefähr. Arashi... ihr Blick, ihre Worte... alles hat sich in sein Gedächtnis gebrannt. Was jetzt tun?

Das Ziel war Donnerfels. Ob alle and'r'n überlebt hab'n? Zin weiß nicht, was er tun soll. Auf der einen Seite fühlt er sich dazu verpflichtet, weiterhin der Gruppe beizustehen. Mögen sie noch alle so fremd und ungewöhnlich sein, so sind sie doch das, was er noch hat. Aber soll er es riskieren? Täglich in Arashis Nähe zu sein, ohne auch nur ein Auge auf sie zu werfen?

Du bist verflucht, Zin. Du musst durch die Welt reisen und suchen, was dich die Gunst der Loa wieder geben wird, erklingen die Worte einer alten Freundin in seinem Kopf. Zin schnauft. Loa... Seit gut mehr als zwei Jahren haben sie sich von ihm abgewand. Eines Tages wird er den tödlichen Schnitt erleiden und in der dunklen Leere verweilen.

Bis dahin ist es eine Pflicht dafür zu sorgen, dass der Gruppe nichts passiert. Egal ob dem Trollweibchen, dem Elfchen oder Arashi... mögen sie noch so gut auf sich selber aufpassen, irgendwann braucht jeder jemanden, der für einen aufpasst und an diesem Tag wird er da sein und sich für die anderen Opfer... wie Ravi.

Sein Blick verdüstert sich und entweder Glück oder Zufall, aber der Zeppelin zwischen Orgrimmar und Donnerfels fliegt gerade in der Stadt ein. Sein Messer einsteckend und sich zur vollen Größe aufbauend, geht der Dunkelspeer zielstrebig auf den Zeppelin, der ihn zu den Tauren fliegen wird...
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